27.08.2023
Am ersten regnerischen Tag des Sommers spürt man neben der Kälte in der Luft auch die Nervosität und zugleich die Freude der ZSU 1 Spielerinnen. Endlich beginnt die Reise der Erfüllung der Träume nach einem Jahr harter Arbeit. Je eher der Anpfiff der ersten Minute auf dem Frohberg erklingt, desto mehr nimmt die Nervosität, der Respekt und zugleich die Freude auf das Spiel zu. Dennoch lassen sich die Erstligisten vom Zürichsee nicht ihr erarbeitetes Selbstvertrauen nehmen. Bereits nach den ersten Minuten lässt sich sehen, dass dies immer mehr zunimmt und die ZSU Spielerinnen sicherer und spieldominant werden. Der Respekt der Gegnerinnen vom FC Staad schlummert jedoch irgendwo in den Köpfen der Spielerinnen herum, denn in den ersten Spielminuten kommt es zu mehreren Chancen aus Eckballsituationen, anstatt aus dem Spiel. Maxine Monnerat köpft mehrere Male die sauber geschlagenen Eckbälle Richtung Netz und auch Sina Arpagaus versucht sich mit einem perfekt getroffenen Volley, jedoch verfehlt sie knapp. Des Weiteren werden mehrere Standardsituationen als gefährlich eingestuft, wie auch Jeanne Deuber, mit ihrem direkten Freistoss, der leider mit den Fäusten der FC Staad Torwartin aus dem oberen linken Eck weggeschlagen werden konnte. Im Laufe der tickenden Spielzeit entstehen je länger desto mehr erspielte Chancen für den ZSU und lässt die gegnerischen Erstligistinnen erstmals nicht wirklich bedrohlich wirken. Das Trainerteam hat nämlich schon «vorgewarnt», dass auch ihr Spielsystem ein 4-4-2 ist und die ZSUlerinnen somit bestens Schwachstellen und offene Räume bei der frischen Luft erriechen können. Die erste Halbzeit schwindet langsam und so spürt man es auch an der Energie des Spieles. Die Läufe werden weniger, es wird leiser auf dem Feld und der FC Staad nutzt dies gleich aus. Ihr erster gefährlicher Angriff gelingt in der 35 Spielminute ebenfalls durch eine Standardsituation, dem Eckball.
Die ZSUlerinnen verändern ihr Spiel kaum, denn bisher waren sie die dominierende Mannschaft auf dem Kunstrasen. Für die Staadlerinnen sieht die Ausgangslage ganz anderst aus. Sie wissen, dass sie etwas verändern müssen, um ins Spiel finden zu können und erhöhen ihr Pressing anfangs der zweiten Halbzeit extrem. Doch die Verteidigungskette der Zürcherinnen lässt sich kaum was anmerken. Das eingespielte Viererteam lässt Fehler nicht zu und auch wenn, bringen sie sich nicht aus der Ruhe und korrigieren ihre Fehler oder helfen beim Auskorrigieren der anderen. Auch die Flügelspieleinnen werden von nun an wieder laufend getestet, ein Ball nach dem anderen fliegt ihnen in den Lauf oder zu den Füssen und sie geben alles, um den Ball in die gegnerische Box bringen zu können. Der ZSU ist wieder völlig wach und bereit dieses erste Spiel in der neuen Liga für sich zu entscheiden. Die beiden blauen Stürmerinnen haben teils hervorragende Zusammenspiele, wie man sie aus dem Lehrbuch kennt, jedoch bleibt das Tor einfach aus und der Frust ist für kurz in den Gesichtern zu sehen. Dennoch wäre der ZSU nicht der ZSU, wenn der Teamgeist einander nicht wieder aufbauen kann. In der 70 Minute kommt es dann zu einer erneuten Standardsituation der Gegnerinnen. Ein Freistoss aus 30 Meter Entfernung. Eigentlich ein ungefährlicher Schuss, doch der Ball springt nach mehreren Bodenberührungen in das Tor des Heimteams. Die Spielerinnen auf dem Feld, der Bank, das Trainerteam und die angereisten Zuschauer und Fans des ZSU’s verstehen die Welt nicht mehr. Ein derart gutes Spiel, eine Dominanz und eine konstant gute Leistung wegen eines 0:1 nicht mehr ersichtbar für den Aussenstehenden. Es gilt weitermachen, doch der Niederschlag blieb zu lange in den Köpfen der Spielerinnen und so führt ein Konterangriff nach dem Anstoss direkt zum 0:2. Es ist fassungslos, denn das Resultat spricht keine Bände. Nach diesem Rückstand bleiben noch 20 Minuten. Tapfer kämpfen die mit blauem Herzen weiter. Es kommt zu ein paar Aktionen vor dem Tor, doch heute reichte es leider nicht für ein Tor.
Dominiert, doch so ist der Fussball, wenn Tore fallen, heisst es gewonnen, doch lernen tut der ZSU nun aus seinen Fehlern und kann dies bereits in der neuen Trainingswoche umsetzen mit dem Ziel, das nächste Wochenende auf dem Frohberg mit einem lachenden Gesicht wieder verlassen zu können.
(km)