05.05.2024
In den ersten 15 Minuten waren beide Mannschaften vor allem damit beschäftigt, irgendwie ins Spiel zu kommen. Ein Lapsus von Wetzikons Schlussmann lancierte das Spiel und ermöglichte Kohler die Führung für Stäfa zu erzielen. In der zweiten Halbzeit erhöhte Rasonyi das Score und der gleiche Spieler beantwortet Wetzikons zwischenzeitlicher Anschlusstreffer mit seinem 2. Tor zum Schlussresultat von 1:3. Ein verdienter, hart erkämpfter Sieg für die Seebuben.
Wenn es einen in Fussballerkreisen bekannten Ausdruck für die ersten 15 Minuten gibt, dann denjenigen des „Grottenkicks“. Stäfa mit vielen Stockfehlern und wenig Kreativität im Angriff, Wetzikon mangels Alternativen (oder Fähigkeiten) ausschliesslich mit langen Bällen in die Spitze. Diese wurden ausnahmslos Beute der Stäfner Verteidigung und so entwickelte sich das erwähnte, wenig ansehnliche Spiel.
Ausflüge unternehmen normalerweise Seniorenwandergruppen oder Schulklassen. Torhüter sollten das jedoch eher sein lassen. Wird ein ebensolcher noch damit verbunden, den Ball direkt dem Gegner in die Füsse zu spielen, dann klingelt es oft im eigenen Kasten. Kohler sagte in der 27. Minute nach einem solchen Fehlzuspiel des Wetziker Torwarts Dankeschön, zog sofort mit seinem schwächeren Fuss ab und erzielte aus gut 40 Meter die Stäfner Führung. Von nun an waren die Gäste tonangebend, ohne jedoch torgefährlich zu werden. Saethre mit einem Freistoss und Hauck aus halbrechter Position verzeichneten sog. Halbchancen. Ausser mehreren Eckbällen brachte der Gastgeber nichts zustande.
Zur Pause wechselte Trainer Elmer mit Schmitt und Rasonyj zwei äusserst laufstarke frische Offensivkräfte ein. Diese sorgten vollends dafür, dass die Balance im Spiel auf die Seite der Stäfner kippte.
Das Aufbauspiel von Wetzikon wurde durch viel Laufarbeit bereits früh gestört und immer wieder konnten so Bälle früh erobert werden. Und wenn der Ball trotzdem in die Stäfner Spielhälfte kam, räumte die Verteidigung rigoros und resolut auf. Die Wetziker Stürmer assen an diesem warmen Samstag Abend äusserst hartes Brot. Die Chancen auf Stäfner Seite begannen sich spätestens nach dem zweiten Doppelwechsel zu häufen. Revel brachte noch einmal mehr Offensiv-Dynamik und Sommer Stabilität und Ruhe ins Mittelfeld. Kelterborns Kopfball, darüber. Wetters Weitschuss, gehalten. Schmitts Abschluss alleine vor dem Tor, daneben. Schmitts Direktabnahme, gehalten. Dann endlich schlug der Ball zum zweiten Mal im Wetziker Kasten ein. Eine schöne Kombination brachte den Ball auf den Flügel zu Kelterborn, dessen scharfe Hereingabe Revel geschickt passieren liessund dadurch Rasonyi am zweiten Pfosten ermöglichte, den Ball in die Maschen zu setzen. Die Verhältnisse auf dem Platz waren nun klar. Der Gastclub war zwar bemüht und verzeichnete einige vielsprechende Ansätze in ihrem Angriffsspiel. Zu klaren Chancen reichte es nicht, allenfalls zur einen oder Halbchancen. Für Zählbares brauchte es einen Eckball in der 75. Minute, in dessen Anschluss Marques den Ball durch zahlreiche Beine hindurch ins Netz drosch. Wer nun einen Wetziker Sturmlauf erwartete wurde enttäuscht. Es waren vielmehr die Stäfner, welche das Heft noch mehr in die Hände nahmen. Einer der zahlreichen weiteren Angriffe schloss Rasonyi in der 80. Minute bemerkenswert kaltblütig zur 1:3 Führung ab. Damit war die Messe endgültig gelesen und die drei Punkte gingen auf den Frohberg.
Trainer Elmer betonte nach Spielschluss wie wichtig die Mentalität und der Wille waren, dieses Spiel zu den eigenen Gunsten zu entscheiden. Das war an diesem Frühlingsabend mit Bestimmtheit ein Schlüssel zum Erfolg.
Und wie immer gilt: Das wichtigste Spiel ist immer das nächste. Und da steht nächsten Samstag mit dem FC Meilen ein erneutes Seederby an.
Tore: 27. Kohler 1:0; 67. Rasonyi 2:0, 75. Marques (1:2); Rasonyi 1:3
Stäfa: Brecher, Berger, Eichenberger (81. Pfammatter), Wymann, Zucco, Reidt (60. Sommer), Wetter, Kohler (60. Revel), Kelterborn(85. Roth), Hauck (46. Rasonyi), Saethre (46. Schmitt)
Bemerkungen:
Stäfa ohne: Lederer, Krammer, Reichling, Bühler, Monn
(mk)