FC Stäfa 1895

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Verdienter Sieg, aber...

25.04.2022

Verdienter Sieg, aber...

Auf dem frisch sanierten Frohbergrasen empfingen die Seebuben an diesem herrlichen Frühlingsabend die Gäste aus dem Zürcher Oberland. Nach einem animierten, optisch ausgeglichen Spiel, verliessen die Gastgeber nach 90 Minuten verdient den Platz als Sieger. Wer aber so fahrlässig rund ein dutzend hochkarätige Chancen liegen lässt, muss sich nicht wundern, wenn das ein anderes Mal schief herauskommt. 

 

Paukenschlag gleich zu Beginn. Nach drei Minuten nimmt Hauck eine flache Hereingabe von Roth an und schliesst sofort flach und präzise ab. Einmal mehr in dieser Saison macht Hauck das, was ein Stürmer tun muss. Tore schiessen und das in bemerkenswerter Regelmässigkeit. Uster war noch kaum in Ballbesitz und schon mussten sie einem Rückstand nachrennen.

Weiterhin spielte Stäfa druckvoll. Nach 11 Minuten setze sich Kelterborn zum wiederholten Male auf dem Flügel durch. Seine scharfe Flanke verpassten im Zentrum Kohler und Hauck um Haaresbreite. Da wäre mehr drin gelegen. Nach einer Viertelstunde tauchten auch die Gäste erstmals vor Brecher auf. Ein schnell ausgeführter Corner führte aber zu keiner wirklichen Gefahr und Elmer lancierte gleich im Gegenzug Hauck mit einem brillanten Pass in die Tiefe. Alleine vor dem Tor entschied sich der junge Stürmer zum Dribbling. Sowohl sein erster Abschluss als auch sein Zweiter wurden vom Torhüter resp. vom zurückeilenden Verteidiger auf der Linie abgewehrt. Das hätte das 2:0 sein müssen. Und dann stehts plötzlich 1:2 für die Gäste. Tüver gleicht nach einem Bogenball in den Strafraum überraschend aus und kaum 2 Minuten später hämmert Schläpfer den Ball nach einer nonchalanten Abwehr der Innenverteidigung aus 16 Meter in den Winkel. Plötzlich spielten nur noch die Gäste und Stäfa befiel in diesen Minuten eine seltsame Lethargie. Es dauerte einen Moment, ehe sich die Einheimischen wieder aufs Fussballspielen konzentrierten. Es schien als ob der Doppelschlag der Gäste die Frohberg-Elf bei der Ehre gepackt hätte und es kehrte eine gesunde Portion Aggressivität ins Spiel zurück. Wymann erobert so nach 24 Minuten mit einer gewagten und mutigen Grätsche im Strafraum der Gäste den Ball und legt diesen damit pfannenfertig für Hauck auf. Dieser zimmert das Leder humorlos und trocken ins lange Eck zum Ausgleich. Die Stäfner spieltenwieder wie sie es gewohnt sind. Druckvoll und vorwärts drängend.  Und so war es nicht verwunderlich, dass Wyman nach 31 Minuten das 3:2 erzielte. Nach einem  schönen Angriff über links erwischte er Stierli aus spitzem Winkel im nahen Eck. 

Das Spiel wog hin und her. Die mit zahlreichen Spielern aus der 1. Mannschaft von Uster angetretenen Gäste spielten offensiv, schnörkellos und mit hohem Tempo. Zu mehr als einer leichten optischen Überlegenheit führte es jedoch nicht. Am Strafraum der Stäfner waren sie meistens am Ende ihres Lateins. Es waren vielmehr die Einheimischen, die das 4:2 auf dem Fuss hatten. Kelterborns scharfe Hereingabe fand Hauck alleine vor dem Tor. Stierli im Kasten der Gäste reagierteaber erneut reaktionsschnell und machte auch diese Chance zunichte.

Eine intensive und faire Partie ging mit einer 3:2 Führung für die Gastgeber in die Pause. Angesichts des Chancenplus’ ein richtiges Verdikt.

Die 2. Halbzeit begann wie die erste endete. Animiert und offensiv geführt von beiden Teams. Nach 49 Minuten hätte es eigentlich wieder klingeln müssen. Hauck setze sich am Flügel durch, seine Flanke fand Kelterborn, dessen Abschluss aus kurzer Distanz zum eigenen Entsetzen übers Tor flog. 

Und dann wurden die vermehrten Bemühungen von Uster nach der Pausebelohnt, dachten wohl die meisten Zuschauer. Fischer konnte jedoch den Elfmeter von Sadiku abwehren und die Führung bewahren. Stäfa stand in dieser Phase mächtig unter Druck. Keine zwei Minuten später scheiterte Uster am Pfosten und auch sonst waren die Gäste nun deutlich überlegen. Und trotzdem hätte erneut Hauck das 4:2 erzielen müssen. Alleine vor dem Tor scheiterte er am grandios reagierenden Stierli. Und weiter ging es mit Top Chancen für die Stäfner. Kohler hämmerte Kelterborns Flanke aber übers Tor. 

Beide Mannschaften zollten ihrem Tempo nun langsam aber sicher Tribut. Das Spiel beruhigte sich dadurch und es begann die Zeit der langen Bälle, der krampfbedingten Unterbrüche und der zahlreichen Wechsel. Ein untrügliches Zeichen schwindender Kräfte. Erst nach 80 Minuten wurde es wieder gefährlich. Zuerst vertändelte Kohler eine 2:1 Situation und kurz danach scheitere Hauck nach einer tollen Hereingabe von Wymann am mirakulös agierenden Torwart Stierli. Für einen Torhüter zwar eher kleingewachsen aber ausgestattet mit tollen Reflexen brachte er an diesem Abend die Stäfner zur schieren Verzweiflung.  Zahlreiche Hochkaräter vereitelte der Schlussmann mit tollem Stellungsspiel, wachen Reaktionen und bemerkenswerter Ruhe angesichts der mehrmals alleine vor ihm auftauchenden Stäfner Spielern. Die weitere Schilderung der zahlreich versemmelten Chancen würde diesen Bericht sprengen. Nach dem Motto: Wer hat noch nicht, wer will nochmal, vergeigten die Einheimischen in den Schlussminuten Gelegenheiten im Multipack. Normalerweise wird so etwas bestraft. Dank der soliden Arbeit des Stäfner Abwehrverbundes schaukelten die Seebuben das Resultat über die Zeit.

Aufgrund der Chancenflut war der Sieg der Seebuben verdient, aber deutlich zu knapp ausgefallen. Optisch sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, mit Ausnahme von zwei  kurzen Phasen der Unordnung je Halbzeit gestanden die Stäfner den Gästen nicht viel zu. Uster trauert dem verschossenen Elfmeter und dem Pfostenschuss nach, ein Punktgewinn wäre wohl trotzdem zu viel Lohn für ihren Auftritt gewesen.

 

 

(mk)

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